Benachteiligung von Jungen in Schulen bekämpfen

Geschrieben von KjG Büro

Erstellt: 20. August 2009

Männer der KjG fordern geschlechtersensiblen Unterricht / Räume öffnen für vielfältige Lebensentwürfe von Jungen

Düs­sel­dorf. Die Bil­dungs- und Fami­li­en­po­li­tik muss die Benach­tei­li­gung von Jun­gen im Bil­dungs­sys­tem bekämp­fen. Das for­dert die Katho­li­sche Jun­ge Gemein­de (KjG) zum Start des neu­en Schul­jahrs in einer Stel­lung­nah­me ihrer Bun­des­män­ner­kon­fe­renz.

„In den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten wur­de viel Wert auf die För­de­rung von Mäd­chen gelegt. Die Bedürf­nis­se der Jun­gen sind dar­über in den Hin­ter­grund gera­ten. Hier sehen wir Nach­hol­be­darf”, so Mar­tin Diem, Bun­des­lei­ter der KjG. Das dür­fe jedoch kei­nes­wegs auf Kos­ten und in Kon­kur­renz zur Mäd­chen­för­de­rung gesche­hen: „Jedem Kind muss unab­hän­gig von Her­kunft und Geschlecht ein geeig­ne­ter Zugang zur Bil­dung ermög­licht wer­den.”

Wie vie­le Unter­su­chun­gen zei­gen, schnei­den Jun­gen bei den meis­ten Kri­te­ri­en für den Schul­erfolg deut­lich schlech­ter ab als Mäd­chen: Ihre Abitur­quo­te ist weit nied­ri­ger, sie blei­ben öfter sit­zen, besu­chen häu­fi­ger eine Son­der­schu­len. Drei­mal mehr Jun­gen als Mäd­chen ver­las­sen die Schu­le ohne Abschluss­zeug­nis.

Eine Ursa­che für die schlech­te­ren Schul­leis­tun­gen von Jun­gen sieht die KjG im Wan­del der Män­ner­bil­des, der sie in ihrer Rol­len­fin­dung stark ver­un­si­che­re – und dem sie ohne aus­rei­chen­de Hil­fe­stel­lung gegen­über ste­hen. Not­wen­dig sei des­halb, dass das päda­gogische Per­so­nal für Geschlech­ter­fra­gen sen­si­bi­li­siert wird und die Lehr­methoden geschlechts­spezifische Anfor­de­run­gen berück­sich­ti­gen.

Zudem feh­le es an männ­li­chen Bezugs­per­so­nen und Vor­bil­dern. In den Fami­li­en sei­en die Väter oft abwe­send, in den Kin­der­gär­ten und in der Pri­mar­stu­fe männ­li­che Päd­ago­gen stark unter­re­prä­sen­tiert. Um auch Män­nern die Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fami­lie zu ermög­li­chen, brau­che es die gesell­schaft­li­che Unter­stüt­zung sol­cher Lebens­ent­wür­fe. Auch müs­se der Beruf des Erzie­hers und Grund­schul­leh­rers für Män­ner attrak­ti­ver gestal­tet wer­den.

Als Trä­ge­rin außer­schu­li­sche Bil­dungs­ar­beit sieht sich die KjG in der Ver­ant­wor­tung, bes­ser auf die unter­schied­li­chen Bedürf­nis­se von Jun­gen ein­zu­ge­hen und deren Benach­tei­li­gung im Schul­sys­tem abzu­bau­en. Sie ver­pflich­tet sich in dem Beschluss, Jun­gen und jun­gen Män­ner geschlech­ter­ho­mo­ge­ne Frei­räu­me ein­zu­räu­men, etwa Grup­pen­stun­den, Frei­zei­ten und Aktio­nen nur für Jun­gen. Und sie will ihnen Zugän­ge zu viel­fäl­ti­ge Lebens­ent­wür­fe eröff­nen, statt sie auf tra­dier­te Män­ner­ol­len in Beruf und Fami­lie fest­zu­le­gen. Den voll­stän­di­gen Beschluss­text der Bun­des­män­ner­kon­fe­renz sowie wei­te­re Beschlus­se und Infor­ma­tio­nen von der Bun­des­kon­fe­renz fin­den sie unter www.kjg.de.

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